Die starke Nachfrage nach IT-Profis mit Up-to-date-Digital-Skills im DACH-Raum ist keine Neuigkeit. Jeder 13. erwirtschafte Euro in Österreich ist der IT-Branche zuzuschreiben, fast die Hälfte (47 Prozent) der gesamten Bruttowertschöpfung ist am Standort Wien konzentriert. Darüber hinaus wächst der IT-Fachkräftebedarf mit aktuell bis zu 24.000 Personen weiter stark an.
Universitäten und Fachhochschule können den Bedarf alleine nicht lösen. Innovative Ansätze sind gefragt – nicht nur in der Erwachsenenbildung, sondern generell: Was braucht Österreich für eine digitale Transformation? Welche Rolle könnten Frauen dabei spielen? Wieso sind Rollenvorbilder so wichtig? Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit in der Digitalisierung? Inwiefern ist traditionelles Lernen zu hinterfragen? Kann jeder Programmieren lernen? Was macht Österreich um eine digitale, aber auch sozioökonomische und ökologisch wertvolle Zukunft zu gestalten?
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Auf diese und noch viele weitere Fragen antwortet Codecool im Rahmen einer Einladung der Google Zukunftswerkstatt und des 4GAMECHANGERS Festivals in einem Studio Talk zum Thema „Digital Skills for Austria“ auf Puls4, moderiert von Corinna Milborn.
Das Ergebnis war eine facettenreiche Diskussion mit Vertretern von Start-ups, der Regierung und wahrhaftigen Game Changern: Martin Kocher, Österreichischer Bundesarbeitsminister für Arbeit , Mahdis Gharai, Co-Founder the female factor, Gregor Müller, Co-Founder GoStudent , Nina Kaiser, Co-Founder vom 4GAMECHANGERS Festival und Christina Antlanger-Winter Country Director von Google Austria, sowie Isabella Kristina Miglinci , Marketing Manager von Codecool Austria.
Wer nicht live zusehen konnte, die Aufzeichnung ist hier zu finden.
Nachhaltigkeit bei digitaler Transformation unabdingbar
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Christine Antlanger-Winter: “Ich denke, dass generell das Thema Technologie und Digitalisierung großes Potential hat. Ich glaube da sind wir uns wahrscheinlich einig. Ganz konkret kann ich auf ein Beispiel verweisen in einem anderen Talk, den wir im Zuge unserer Partnerschaft geführt haben, mit Biohof Leitner. Die sind ja einige der Biopioniere in Österreich und haben einen sehr dichten Digitalisierungsplan, mit Online-Shop seit 2016 glaube ich schon und einer eigenen App. Und sie haben gesagt, sie schaffen es nur 1% der Lebensmittel wegwerfen zu müssen, weil sie so einen hohen Digitalisierungsgrad haben in dem ganzen Warenwirtschaftssystem, in der Warenan- und Auslieferung und der ganzen Planung. Ich finde, das ist so ein tolles Beispiel, weil man da auch das ganz Konkrete von Österreich merkt. Wir machen natürlich auch als Google ganz viel und mein Lieblingsbeispiel ist Google Maps. Die Radrouten möglichst zu optimieren und ganz leicht darzustellen. Das war ein ganz bewusster Schritt, weil Radfahren auch zum öffentlichen Verkehr zählt und die Informationen zum öffentlichen Verkehr ist etwas unglaublich Wichtiges. Das ist eben eine App, die von ganz vielen Menschen ganz einfach verwenden können. Das man sonst die Künstliche Intelligenz noch dazu verwenden kann Energie effizienter zu verwenden, das ist natürlich auch toll, da gibt es Spielräume bis zu 30-40% wo man den Energiebedarf senken kann, bei dem man die Auslastung optimiert. Wir haben uns bis 2030 das Ziel gesetzt CO2 frei zu sein. Das kennen auch wirklich die großen Organisationen wie Greenpeace an. Das ist wirklich ein ambitioniertes Ziel. Wir sind seit 2007 aber bereits CO2 neutral, etwas das viele erst jetzt anstreben. Wir haben auch den ganzen Energieaufwand auf erneuerbare Energie umgestellt. Das ist ein Thema, das wir uns nicht erst seit gestern ansehen und setzen das nächste Ziel wirklich ganz hoch. Das ist ein zentraler Bestandteil und geht sogar so weit, dass neue Gebäude, die gebaut werden wirklich mit Tiefenbohrungen von Erdwärme versorgt werden. Es gibt eine ganze Range an Maßnahmen.”
Bildung als Nachhaltigkeitsziel in Österreichs Bildung
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Martin Kocher: ” Digitalisierung ist ein großes Ziel, von den ganzen Behördenwegen bis zu Einsparungen von CO2. Wir versuchen jetzt gerade auch am Arbeitsmarkt, noch viel stärker beim AMS auf Digitalisierung zu setzen. Wir haben diese Woche erst angekündigt, dass es eine Offensive gibt, wo es um viele Projekte geht. Ein Projekt, das ich für sehr wichtig halte, das wir jetzt bald abschließen wollen, das schon einige Zeit läuft, ist Skill Matching. Also, dass ich nicht nur die Berufe von Arbeitssuchenden erfasse, sondern ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten und damit ein besseres Match, also die Zusammenkunft von offenen Stellen und Arbeitssuchenden von statten gehen lassen kann. Das führt dazu, dass die Leute rascher eine Beschäftigung bekommen und, dass sie bessere Stellen bekommen. Es gibt also viel Potenzial für alle sinnvollen digitale Schritte und natürlich gibt es viele Projekte von anderen Ministerien.”
Lebenslanges Lernen - Warum ist das so essentiell?
Christine Antlanger-Winter: “Erstens brauchen wir natürlich in Österreich, um die Chancen der Digitalisierung wirklich gut nutzen zu können, um wirklich für den Wirtschaftsstandort diese Chancen gut nutzen zu können, um für die Arbeitnehmer die Chancen gut nutzen zu können, müssen wir in der Transformation, in der wir drinnen sind ganz besonders den Fokus darauflegen, dass die Skills, die Fähigkeiten, das Know-How, die Erfahrung wirklich sich weiterentwickelt. Das ist zeitnah sehr wichtig und wo auch bereits viele Initiativen der Bundesregierung gestartet werden. Das zweite ist, dass wir auch langfristig schauen müssen im Bildungsbereich, wenn es um Schulen, Universitäten geht, wie passen diese Vielzahl an Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, so an unseren hohen Bildungsanspruch, den wir haben. Ich denke an ganze einfache Sache, wirklich unterhaltsame und lehrreiche Youtube-Videos einzusetzen. Es gibt eine österreichische Professorin, die rappt Lateinlektionen. Ich bin ein riesen Fan von ihr. In der Corona Pandemie hat sie sich gedacht sie möchte was machen für ihre Studenten. Sie macht das großartig und kann ich nur empfehlen, Frau Professor K. Das ersetzt auch nicht den normalen Unterricht oder das menschliche aber ich denke wir können alle nachvollziehen, dass das Lernen von Latein mehr Spaß macht, wenn es mit Musik unterlegt ist. Und dann geht es auch um substantiellere Dinge wie die Infrastruktur. Das ist ein wesentlich größerer Bereich. Dann geht es um diese Veränderung den Zugang zum Lernen, Sprichwort lebenslanges Lernen. Das die Erneuerung in der Technologieanwendung und Möglichkeiten sich laufend voranschreiten, ist natürlich auch ein höherer Grad sich weiterzuentwickeln und können, vorhanden und hier einen leichten Zugang zu ermöglichen. Ist auch etwas, das wir mit der Google Zukunftswerkstatt ganz gezielt schaffen wollen. “
4GAMECHANGERS-Festival: The power of cooperation
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Nina Kaiser: “Bei dem Festival grundsätzlich ist das Ziel, Menschen zusammenzubringen, die sich in der schnelllebigen Seite der digitalen Transformation zusammentun, um die Welt zu einem besseren Ort machen, das ist der naive Grundzugang, den wir 2016 hatten. Es hat begonnen mit Entrepreneurship, Startups und Corporates, wo wir den Diskurs der wichtigen Zukunftsthemen gesucht haben auf den Bühnen, mit vielen Menschen als Gästen. Ich habe dann relativ schnell mit meinem Team beschlossen, dass es wichtig ist unsere Jugend mitzunehmen und damit geht das Bildungsthema automatisch einher. Denn wenn wir diese jetzt nicht auf den Weg nehmen und richtig ausbilden, das beginnt im Kindergarten, Volksschule, Nachhilfe, Weiterbildung, Umschulung, das betrifft so viele Bereiche. Diese Themen wollten wir beim Festival einfach integrieren, und wollten klarmachen, was sind die Skills, die man heute braucht um eben ein Startup gründen zu können oder bei Cororates genau die Stellen herausgeschrieben sind, auch füllen zu können und darum ist uns das Thema so wichtig.”
Jeder kann Programmieren lernen, wenn er daran interessiert ist
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Isabella Kristina Miglinci: “Wir lernen wir den Studierenden wie sie selbst lernen. Also wie wir bereits erwähnt haben, ist dies sehr wichtig, weil gerade im Programmierwesen sind Programmiersprachen schnell wieder obsolet und deswegen lernen wir ihnen wirklich wie man selbst lernt. Das Prinzip heißt Flipped Classroom, wo der Studierende zum Lehrer wird und der Lehrer wird zum Mentor. Darauf sind wir sehr stolz. Und sonst Programmieren kann absolut jeder lernen. Wir sind absolut davon überzeugt und da möchte ich unseren Mentor zitieren, der immer sagt, dem Computer ist es vollkommen egal, welches Geschlecht irgendeinen Code eingibt, dem ist das vollkommen egal und deswegen sagen wir, der, der sich der Aufgabe stellen möchte und eine hohe Motivation aufweist und natürlich auch IT interessiert ist, der kann bei uns Programmieren lernen und auf den freuen wir uns.
Wir bilden innerhalb von einem Jahr Full Stack Developer aus und haben dazu auch eine Jobgarantie. Das ist das Besondere bei uns – es nicht nur die Chance, dass ein Job in Aussicht ist, sondern da ist wirklich ein wirklicher Job dahinter. Man kann ein bisschen früher oder bisschen später fertig werden, dadurch dass wir so eine Art Gesamtschule (“Mastery-based Learning”) haben, ist das sozusagen möglich. Im Endeffekt, wenn man motiviert ist, schafft man das in einem Jahr und dann ist man sozusagen Junior Full Stack Developer. “
Von Mathenachhilfe-Plattform zu globalen Edu-Startup "GoStudent"
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Gregor Müller: “Also grundsätzlich haben wir ganz klein begonnen. Es ist ganz lustig, der kleine Bruder vom Felix, mein Mitbegründer, der hat ihm über Whatsapp, während der Felix in der Schweiz studiert hat, Mathefragen geschickt zur Hausaufgabe, einfach weil er sonst niemanden hatte, der ihm schnell, unkompliziert und auch noch auf einem Medium, das er gerne hat, helfen kann. Und darauf waren seine Klassenkameraden, vom Moritz neidisch, weil nicht jeder hatte so einen Mathebegabten großen Bruder, der auch noch so unkompliziert hilft. Das hat sich dann rumgesprochen, dass sie das auch gerne hätten und so haben wir begonnen diese Nummer zu verteilen. Anfänglich über Facebook und über den Moritz und dann sind plötzlich hunderte Fragen ohne jegliche Vermarktung reingekommen. Ich habe mitgeholfen und meine gesamten Studienkollegen mussten Fragen beantworten.
Es sind nach wie vor die meisten Fragen und die meisten Nachhilfestunden sind in Mathe. Damals war es aber so, dass wir gesagt haben, wir sind da an etwas dran, lass uns das größer machen. Wir haben dann begonnen mit einer Art Hausaufgaben-Plattform und das hat so einen Andrang ausgelöst, dass wir gesagt haben das ist ein Thema, da wollen wir was Größeres machen und haben weitere Wege gesucht, wie wir noch mehr Nutzen stiften konnten als bei schwierigen Hausaufgaben zu helfen. Da haben wir gesehen, dass viele unserer Nutzer wegen Einzelsessions angefragt haben und dann haben wir das ausprobiert. Wir waren uns auch nicht sicher, wird das funktionieren, weil virtueller Unterricht, wie wird der Lehrer sich verhalten, wie können wir das ganze technisch abwickeln. Wir haben das ausprobiert und waren selber verblüfft, wie gut das funktioniert. Auch die Eltern, die sich das angesehen haben, man kann das nämlich auch aufzeichnen was auch ein Vorteil ist und haben den Eltern das gezeigt und sie haben dann auch verstanden, warum das funktioniert und was es sonst noch für Vorteile bringt – man muss nirgends hinfahren, dass man sich die Stunde nochmal ansehen kann, dass man Hilfe dabei bekommt einen Lehrer zu finden. Das war eigentlich die Grundidee von einer Hausaufgaben-Plattform, zu Online-Einzelunterricht mit qualifizierten Lehrern für so gut wie jedes Schulfach für Kinder zwischen 8 und 18 Jahren. Mittlerweise sind wir in über 20 Ländern, vor 5 Jahren haben wir begonnen, 1.500 Mitarbeiter und monatlich werden etwa über eine halbe Million Nachhilfestunden gebucht und 15.000 Lehrer. Es ist echt viel passiert aber es zeigt einfach auch, wie viel Bedarf da ist nach individueller Hilfe, auch am Nachmittag.“
Frontalunterricht nicht optimal, Schulsystem veraltet
Gregor Müller: “Ich glaube das schwierige ist, in der Schule ist der Frontalunterricht für eine große Gruppe an Kindern. Das ist aber auch nicht unbedingt anders machbar für alle, um einfach einen freien Zugang zur Bildung zu bieten. Es gibt unzählige Studien, die zeigen, ein konsequenter Einzelunterricht mit einem Lehrer, der dem einen Kind die Thematik so lange erklärt, bis er es versteht, verändert Welten. Da glaube ich setzen wir an und deswegen sagen wir auch nicht wir wollen die Schule ersetzen, sondern wir wollen helfen, sodass der Lehrer dann auch einen leichteren Job hat, weil seine Klasse auf demselben Niveau ist. Somit alle mit der Geschwindigkeit mithalten können und wir nicht immer das Thema haben, der Lehrer muss sich entweder auf die fokussieren, die hinten nach sind, dann werden die anderen nicht wirklich gefördert oder umgekehrt. Das erzeugt schlechte Stimmung in der Klasse und da wollen wir auch helfen. “
Wir nehmen die bestehende IT-Begeisterung bei Mädchen, die bereits da ist, im Laufe ihrer Ausbildung weg
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Mahdis Gharaei: “Grundsätzlich ist es ja nie zu früh und auch nie zu spät zu starten. Ich glaube, das ist etwas das allen bewusst sein muss. Viele haben bisschen eine Angst davor, in den verschiedensten Altersgruppen aber ja idealerweise fängt das natürlich bei Kindern in spielerische Art und Weise bereits an. Wir haben in Österreich glücklicherweise auch extrem viel Angebot, da fällt mir z.B. ein Robo Wunderkind von einer tollen Unternehmerin, wo tatsächlich viele im Alter von 5-10 Jahren Robotik Bausteine bekommen und Probleme lösen. Weil grundsätzlich ist es so, es gibt in der Nutzung von digitalen Tools und Medien keinen geschlechtsspezifischen Unterschied. Wo es Unterschiede gibt, ist wenn wir dann Voranschreiten und es um Software Programmierung geht aber auch strategische Entscheidungen in Technologie Unternehmen. Da sehen wir einen geringeren Frauenanteil. Es geht eher darum die Mädchen zu motivieren in dieser gestalterischen Rolle und im Digitalbereich zu sein und zu bleiben. Wenn ich z.B. meiner kleinen Nichte sage, dass meine Ohrringe aus dem 3D Drucker sind und dass sie das später nicht nur kaufen kann, sondern selber auch machen kann, dann ist sie extrem begeistert, die interessiert sich dafür.
Oder wir ihnen die Begeisterung nehmen. Also das Umfeld, wie wir schon gehört haben ist äußerst wichtig und wenn ich keine technisch affinen Eltern habe oder im Freundeskreis viel lieber einen anderen Beruf ausüben möchte und nicht in die HTL gehen will oder keinen Tech-Beruf hinterherlaufen möchten, dann ist es demotivierend und deshalb ist es unserer Meinung nach bei Female Factor wichtig, dass man ein Netzwerk, ein Umfeld, eine Community, eine Peer-Gruppe hat, mit der man das gemeinsam macht und wo man sich gegenseitig motiviert. Was passiert in unserem System derzeit? Wir nehmend die bestehende Begeisterung bei Mädchen, die bereits da ist, im Laufe ihrer Ausbildung weg.”
Vorbilder sind immanent, um Frauen für die Technik-Branche zu begeistern
Martin Kocher: “Oft sind es Kleinigkeiten, weil du es vorher angesprochen hast früheres Leben, wir haben mal eine Plattform entwickelt, wo wir versucht haben die MINT Fächer gerade 9-jährigen Mädchen näher zu bringen. Das war eine webbasierte App, die wir auch ausgetestet haben. Was wir da herausgefunden haben, bestätigt das, was vorher gesagt wurde, der entscheidende Punkt ist das man das nicht darstellt als Fach, sondern problemorientiert angeht. Dass man jungen Mädchen und auch Buben zeigt, wenn du Mathe lernst, wenn du lernst zu programmieren, kannst du die gesellschaftlichen Probleme der Zukunft lösen, dann kannst du den Klimawandel bekämpfen, dann kannst du andere Dinge machen, im Gesundheitsbereich was tun. Du brauchst es als Voraussetzung dafür. In der Schule haben wir sehr oft das Fach in den Vordergrund gerückt und dann wird es langweilig. Ich glaube diesen Schritt zu machen ist ganz wichtig aus meiner Sicht.”
Gregor Müller: “Ich stimme da völlig zu. Ich glaube man muss mehr aufzeigen, was möglich ist oder auch gute Vorbilder auf ein Podest stellen. Gerade wenn es darum geht mehr Frauen für das Coding zu begeistern, zu zeigen was ist möglich, was haben andere geschafft, dem eine Bühne bieten und auch da den Kindern zu zeigen, “he so will ich auch werden, das kann ich schaffen” und dann erklären wie kommt man dahin. Gerade das Trockene in der Schule, von Geographie Test zu Geographie Test und das ist der Grund warum wir viel Nachfrage haben, wir sind ein Must-Have, weil wir helfen dabei die Fächer zu absolvieren und die Noten zu erreichen, die man braucht um irgendwo auch auf eine Uni gehen zu gehen. Wir bieten auch Coding Klassen an und da ist am Anfang viel Interesse da und es kommt mehr und mehr aber im Endeffekt, wenn es darum geht es durchzuziehen und zu machen ist es nur ein Nice To Have.
In Wahrheit geht’s nur darum, dass mein Kind nicht mehr auf einem Nicht-genügend steht in Physik und dann ist nicht für alles Zeit und auch manchmal nicht für alles Geld da. Wenn man das mehr in den Schulplan integriert und das weniger Abstrakt macht, ist natürlich ein langes Unterfangen aber je früher man mit kleinen Schritten beginnt, desto eher kommen wir dort hin.”
Isabella Kristina Miglinci: “Wir bei Codecool haben gar keinen Frontalunterricht. Das ist einmal ein Schritt Bildung generell zu hinterfragen oder wie man Bildung vermittelt. Wir versuchen das wirklich in Gruppen zu haben, das jeder sich auch selbst hilft und dann haben wir natürlich den Mentor, der natürlich für Fragen zuständig ist aber ich glaube oft ist auch das Problem, dass Schüler gar nicht selbstbestimmt lernen können. Das sie immer alles vorgebetet bekommen und dadurch natürlich auch die Aufmerksamkeitsspanne viel geringer wird, als wenn sie wirklich selber aktiv an dem Problem arbeiten und auch dafür zuständig sind.”
30% Frauenanteil bei Codecool Austria
Isabella Kristina Miglinci: “Wir sind ganz stolz, wir haben 30% Anteil an Frauen derzeit und wir sind auch wirklich ziemlich stolz auf unsere Diversität. 90% unserer Studenten haben schon Berufserfahrung. Das heißt wir haben wirklich absolut alle verschiedenen Jobs da. Wir haben zum Beispiel Leute vom Militär, die sich umschulen wollen. Wir haben Physiker, wir haben einen Violinisten, wir haben einen Elektriker. Die sind so verschieden, wie man sie sich nur vorstellen kann natürlich auch Herkunft, Geschlecht etc. Eines eint sie und zwar, dass sie wirklich die technischen Skills bekommen und gemeinsam mit Codecool den ersten Programmierjob bekommen. Und das ist einfach toll. Und ganz super auch dieses Growth Mindset. Das ist auch in unserer ersten Woche bei unserer Ausbildung sagen wir ganz genau den Unterschied zwischen Growth und Fixed Mindset. Das es wirklich wichtig ist, dass man wirklich die Herausforderung antreten muss und dass man selber im Endeffekt zuständig ist für seinen Erfolg und natürlich sich nicht durch irgendwelche anderen Sachen hindern soll. Und eben, was vorher schon erwähnt wurde, fand ich super spannend und auch super wichtig, dass es genug Rollenvorbilder gibt. Das wir wirklich sagen, he die und die Person hat es schon geschafft, du kannst das auch. Ein anderer Punkt ist auch, wirklich ganz stark, dass jeder einfach die Geschlechterrollen selber hinterfragen soll. Das dieses traditionelle Denken oder einfach das was uns vielleicht in die Kinderschuhe gelegt wurde einfach wirklich jeden Tag zu hinterfragen, Ich, wir alle und das wirklich auch zu leben und wirklich jeden Tag zu hinterfragen he, wieso denke ich so? Wie kann ich das ändern? Und es ist nämlich einfach alles möglich, egal welches Geschlecht oder Herkunft und das ist eben immer so toll.“
Angst, dass durch Digitalisierung Arbeitsplätze verloren gehen muss überwindet werden
Martin Kocher: “Es gibt Länder, die schon sehr gut sind in diesen Bemühungen. Das sind vor allem die Länder im Norden, Dänemark, ist ein bekanntes Beispiel in diesem Bereich und Niederlande schon sehr, sehr lange. Ich glaube, das vieles auch davon abhängt, wie wir es gesellschaftlich bewerten und wie wir insgesamt Technologie und Technik, Digitalisierung einschätzen. Wir sind in Österreich relativ zurückhaltend als Gesellschaft, was neue Technologien betrifft, was neue Arten des Arbeitens betrifft, auch was Wissenschaft betrifft. Man sieht das auch in gewisser Weise, wenn man den Durchschnitt nimmt. Wir haben in Österreich Menschen die ganz vorne dabei sind aber es geht darum alle mitzunehmen, zu überzeugen. Das ist glaube ich eine große Aufgabe von uns allen, Menschen zu überzeugen, dass es in die Richtung geht, dass es Sinn macht und dass es für alle Vorteile bringt. Es gibt immer so eine unterschwellige Angst, dass Arbeitsplätze verloren gehen, da wird die Technologie irgendwas Grausames machen oder Gentechnik. Wir haben so eine unterschwellige Angst im deutschsprachigen Raum, die müssen wir überwinden. “
Upskilling motivierter Mitarbeiter*innen und Diversität elementar bei Fachkräftemangel
Isabella Kristina Miglinci: “Wir bei Codecool bieten auch den Unternehmen an ihre Mitarbeiter up zu skillen und das ist einfach wichtig. Wieso nicht die vorhandenen Mitarbeiter*innen nutzen, die motiviert sind und die loyal sind. Wieso geben wir ihnen nicht die Chance sich sozusagen weiterzuentwickeln und helfen ihnen sozusagen das Unternehmen voranzutreiben. Und natürlich abschließend auch zu sagen, dass Diversität nicht einfach nur eine gesellschaftspolitische Sache ist, sondern ein wirtschaftlicher Faktor. Wir haben 24.000 fehlende IT-Fachkräfte in Österreich, das ist nicht wenig. Wir wissen halt einfach, dass Teams oder Produkte, die hergestellt werden in diversen Teams, dass die erfolgreicher sind und nicht nur männlich, weiblich, divers etc. sondern auch unterschiedliche Herkünfte etc. Das ist wirklich ganz wichtig, dass wir nicht nur hinsichtlich gesellschaftspolitischer Aspekte reden, sondern auch die wirtschaftlichen Seite beleuchten.”
Falls Ihr Unternehmen Interesse an unseren Reskilling-Trainings hat oder Junior IT Developer sucht, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Gerne beraten wir Sie individuell nach Ihren Bedürfnissen.
Vielen Dank nochmals an die Google Zukunftswerkstatt, sowie dem Puls4 GAMECHANGER Festival, welches dieses Jahr wieder von 28. -30. Juni in Wien stattfindet, für die Einladung und dem spannenden Talk!